Annerose Nickel
 

"Just für art"

Annerose Nickel zeigt Malerei als Darstellung ihrer selbst, das Bild konkretisiert malerische Prozesse, als das, was sie sind - ohne darüber hinausgehende Bedeutungsebenen zu avisieren.

"Im Bilde sein" beschreibt direkt die subtile Konfrontation von Malerin und Bild über den Prozess des Malens. Das Bild ist nicht vermittelnder Träger von malerischer Information, sondern zeigt eine körperlich-seelische Befindlichkeit als malerisch aktive Bewegung. Es sind die Spuren einer Aktivität, die im Bild und ins Bild hinein wirkt.

Die Malerei von Annerose Nickel, inspiriert vom Informel und betont abstrakt formal, kommt nicht von einer Staffelei. Die Leinwand liegt auf dem Boden, um den Widerstand einer harten Oberfläche zu spüren. Somit ist sie dem Bild näher, kann sich um das Bild herum bewegen, von allen vier Seiten her arbeiten und damit buchstäblich im Bilde sein. Sie entfernt sich mehr und mehr von den üblichen Malereiutensilien wie Staffelei, Palette, Pinsel. Gebraucht statt dessen lieber die Hände, Stöcke, Messer, Spachtel und Schwämme.

Sie sucht das Eigenleben des Bildes und will - in stetem Kontakt zum Bild - dieses auch zum Ausdruck bringen. Malerei als motorischer Zustand, als aktionistisches Ergebnis von Instinkten und konkreten Entscheidungen, von Spontaneität und Kalkül, von Inspiration und handwerklicher Kenntnis geprägt - dies ist ihre Intension.

Hans-Werner Ginkel
(Galerie in der TU, Kaiserslautern)